Donnerstag, 11. November 2021

 

Kontostand 01.11.2021



Anfang November, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                    74.464 €
Einnahmen aus Dividenden:        428 €   (brutto)
Estateguru:                                   409 €
Einnahmen aus Zinsen:                    1 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                          74.873 €
zu versteuernde Einnahmen:            430 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 94 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           94 €
Einnahmen:       316 €      (nach Steuer)
Gewinn:              222 €      (nach Steuer)
 
 
Die kreditfinanzierte Cashflow-Maschine läuft weiter stabil. Zumindes fast. Die Preferred Shares von Farmland Partners wurden eingezogen und zurückbezahlt. Somit steht der Affe des Blogs wieder mal vor der Frage, in was das freigewordene Geld investiert werden soll. Schwer zu sagen, aber dank der vielen Hochdividendenwerte, die sich bereits im Depot befinden, liegt die Rendite etwas über dem ursprünglich angestrebten Zielwert. Das gibt Luft für ein konservatives Investment.

affe70 hat sich für Bunge entschieden. 
 
Bunge wurde 1859 von Johann Bunge Peter in Amsterdam gegründet, was schon mal den seltsamen Namen erklärt. Noch im selben Jahr wurde der Firmansitz von Amsterdam in den Niederlanden nach Antwerpen in Belgien verlegt, wir haben also gleich im ersten Jahr nach der Firmangründung einen Umzug des Untersehmens von einem Land in ein anderes. Diese Anpassungsfähigkeit an die Bewegungen des Marktes scheint dem Unternehmen schon damals in die DNA geschrieben worden zu sein, den es sollte bei weitem nicht der letzte Umzug des Firmensitzes sein. So wundert es nicht, dass der Laden heute aus steuerlichen Gründen seinen Sitz auf den Bermudainseln hat und mit 450 Niederlassungen in 32 Staaten global unterwegs ist. Die Firmenzentrale steht in St. Louis, Missouri.

Gegründet wurde Bunge als Handelsunternehmen für landwirtschaftliche Produkte - und das ist es eigentlich auch geblieben, wenngleich das Geschäft vielschichtigwer geworden ist. Am einfachsten lässt sich das Geschäft anhand von Ölsaaten wir Soja, Raps oder Sonnenblumen verstehen. Bunge kauft die geernteten Produkte von Farmern, schickt das Zeug durch eigene Pressen und verfeinert es in eigenen Raffinerien zu Pflanzenölen. Diese Pflanzenöle werden dann zu den Märktern transportiert, die diese Produkte nachfragen. Die Abnehmer reichen von der Nahrungsmittelindustrie (Öle, Magarine, etc) über die Tierfütterindustrie bis hin zum Hersteller von Biokraftstoffen. Die Abnehmer sind so weit über den Globus verteilt, dass der Begriff Weltmarkt selten so passend war. Und alles, was in der Logistikkette profitabel betrieben werden kann, wird von Bunge betrieben. 
Ähnlich sieht es bei Getreide aus: die drei weltweit bedeutensten Getreidesorten sind Weizen, Mais und Reis. Und wenn man sich Bevölkerungsentwicklung und Wohlstandsentwicklung der letzten Jahre anschaut, dann stellt man fest, dass es ein immer größeres Ungleichgewicht gibt zwischen dem Ort des Getreideanbaus und dem Ort des Getreideverzehrs. Diese Lücke füllt Bunge mit Kauf, Transport, Lagerung, Verarbeitung, Veredelung und Weiterverkauf von Getreide. 
Ob Weizen von der USA in die EU, Sojabohnen von Brasilien nach China oder Mais von Argentinien in den mittleren Osten unterwegs ist: die Chance ist groß, dass es sich um eine Geschäftstätigkeit der Firma Bunge handelt. 

Faszinierend ist die weltweite Präsenz der Firma: Von den 12 Millionen Tonnen Sonnenblumenöl, die jährlich weltweit produziert werden, kommt die Hälfte aus der Ukraine. Dort Ort hat Bunge eine der weltweit größten Pressanlange für Sonnenblumenöl mit einer Lagerkapazität von 37.000 Tonnen Sonnenblumenkernen und 12.000 Tonnen Sonnenblumenöl. Das sind gewaltige Mengen, ich zum Beispiel habe nie mehr als eine Tausenstel Tonne Sonnenblumenöl auf Lager - wenn überhaupt.
In Kanada hat Bunge 5 Crushing Plants für Raps stehen, die in der Lage sind, zusammengerechnet 7.000 Tonnen Raps wegschaffen. Am Tag. Oder: Der größte Exporteur von Shrimps (ich glaube, wir sagen dazu Garnelen) ist Ecuador, wer hätte das gedacht. Als Futtermittel für die Garnelen werden dort jährlich  57.900 Tonnen Sojamehl und 132.940 Tonnen Weizen benötigt, die aus der USA herangeschafft werden. Die Garnelen gehen zum Großteil nach China. Mit der Zucht von Garnelen habe ich mich vor einiger Zeit mal intensiver beschäftigt. Seit dem esse ich keine mehr, aber das ist ein anderes Thema.

Als Unterzeichner des Amazonas Sojabohnen Moratoriums kauft Bunge kein Soja aus dem Amazonasgebiet von Farmen, die nach 2008 durch Abholzung entstanden sind. Erschreckenderweise ist die schwarze Liste mittlerweile auf 176 Farmen angestiegen. Auch bei Soja ist tracability ein großes Thema.

Wie anfangs erwähnt, hat Bunge noch im ersten Jahr nach der Formangründung seinen Firmensitz ins Nachbarland verlegt. Diese Dynamik hat sich das Unternehmen erhalten, ständig werden irgendwo auf der Welt Abfüllanlage gebaut, Raffinerien eingeweiht, Joint Ventures mit Reedereien gegründet, Niederlassungen eröffnet oder Firmen irgendwo in der Lieferkette irgendwo in der Welt übernommen. 
 
Wie dem auch sei, auf dieser blauen Kugel flitzen immer mehr Menschen durch das Universum, die Nachfrage an Nahrungsmitteln wird weiter ansteigen. Die weltweit zur Verfügung stehende Produktionsfläche ist endlich, steigende Umweltverschmutzung und Klimawandel lassen vermuten, dass die Produktionsflächen langfristig geringer werden. Wer in diesem Markt gut vernetzt ist, wird langfristig eine Schlüsselrolle innehaben.

Bunge machte 2020 einen Umsatz von 41 Mrd $, die Dividendenrendite liegt bei etwa 2.1%. Bunge ist kein Startup mit explodierendem Umsatzwachtum sondern eher ein langsames und stetiges Einkommensvehikel. Ein Wert, der hoffentlich auch bei einem Abwertstrend an den Börsen nicht allzu stark unter die Räder kommen sollte.
 
Das verlinkte Google Spreadsheet für Depot und Einnahmen ist aktualisiert.


Samstag, 23. Oktober 2021

 

Kontostand 01.10.2021



Anfang Oktober, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                    71.359 €
Einnahmen aus Dividenden:     396 €   (brutto)
Estateguru:                                    409 €
Einnahmen aus Zinsen:                  1 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                          71.768 €
zu versteuernde Einnahmen:       397 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 95 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           95 €
Einnahmen:       292 €      (nach Steuer)
Gewinn:              197 €      (nach Steuer)
 
 
Die kreditfinanzierte Cashflow-Maschine läuft weiter stabil. Die eingenommenen Erträge werden in OKE investiert, der nächste Kauf wird Ende Oktober an der Börse platziert, damit die Papiere im November dividendenberechtigt sind.

Das Gesamtvermögen ist (auf dem Papier) etwas geringer als im Vormonat, aber da das Projekt langfristig ausgelegt ist, messe ich dem keine Bedeutung bei. Ganz im Gegenteil: affe70 verfolgt die regelmäßigen Einnahmen aus der Ferne und lässt das (geliehene) Geld für sich arbeiten.

Das verlinkte Google Spreadsheet für Depot und Einnahmen ist aktualisiert.

Sonntag, 19. September 2021

 

Kontostand 01.09.2021



Anfang September, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                    72.020 €
Einnahmen aus Dividenden:     399 €   (brutto)
Estateguru:                                  480 €
Einnahmen aus Zinsen:                 5 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                         72.500 €
zu versteuernde Einnahmen:       404 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 96 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           96 €
Einnahmen:       297 €      (nach Steuer)
Gewinn:              201 €      (nach Steuer)
 
 
Die kreditfinanzierte Cashflow-Maschine läuft weiter stabil. Mit der Wiederanlage der angefallenen Dividenden hat sich affe70 schwer getan, da die Zinsen niedrig, die Bewertungen hoch und die Inflationssorgen langfristig groß sind. Was tun?
Am Ende hat affe70 beschlossen, mit dem zugeflossenen Geld eine neue Position aufzubauen: ONEOK (Börsenkürzel: OKE). ONEOK ist ein in Oklahoma ansässiges Unternehmen, das sein Geschäftsmodell mit "gathering, processing, storage and transportation of natural gas in the US" beschreibt. Also ein Unternehmen aus dem Bereich Midstream, wenngleich nicht im Ölbusiness, sondern im Gasgeschäft.

OKE besitzt ein 40.000 Meilen langes Pipelinesystem und ist in den Märkten Rocky Mountain, Mid-Continent und im Permian Baisin aktiv. 
Wer mehr über die drei Geschäftsbereich von ONEOK wissen möchte, wird auf deren Webseite fündig. Den drei Geschäftsbereichen ist aber eines gemein, denn Verarbeitung, Lagerung und Transport von Gas und NGL (Natural Gas Liquids) erfolgt zu etwa 90% auf Basis von festen Gebühren oder Durchleitungsgebühren. Damit ist ONEOK vom Gaspreise recht unabhängig: das ist mit dem Panama-Kanal vergleichbar, der für die Durchfahrt eine feste Gebühr verlangt. Der Marktwert der transportierte Ware ist nicht das Problem des Kanalbetreibers. Die Sorge des Kanalbetreibers gilt eher der Finanzkraft der Firmen, die etwas durchleiten möchten: die müssen genug Geld haben, um sich die Passage leisten zu können.

Das führt uns zu der Frage, wie sich der Gasverbrauch Nordamerikas in den nächsten Jahren entwickeln wird. Das weiß natürlich niemand, aber ein Blick auf die Stromerzeugung in den USA zeigt, dass im Jahr 2020 40% des Stroms aus Gas erzeugt wurde. Erneuerbare Energien und Kernenergie liegen bei 20% und Kohleverstromung bei 19%. 
Die Verwendung von Kohle ist wegen der schlechten CO2-Bilanz verpönt, daher ist hier in den nächsten Jahren mit einem Rückgang zu rechnen - was neu ist, denn früher wurden Kohle und Gas gegeneinander ausgespielt, indem man vermehrt das verbraucht hat, was billig zu haben ist. Aber jetzt, wo der Einsatz von Kohle zur Stromerzeugung nur noch von wenigen Klimawandel-Leugnern forciert wird (ja, Polen und Australien, ich rede von Euch!), wird der Anteil von Kohle sinken. 
Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass der Stromverbrauch zunehmen wird. Wir in der EU haben jahrelang am Verbrauch unserer Glühbirnen gefeilt. Und jetzt? Jetzt heißt es Leuchtmittel, kostet das Zehnfache und verbraucht tatsächlich weniger Strom, gleichzeitig erwägt affe70 die Anschaffung einer Klimaanlage und an jeder Straßenecke steht plötzlich ein Elektroauto. Das Elektroauto wiederum fährt emissionsfrei, auch wenn der Strom aus Kohlekraftwerken stammt. Das verstehen vermutlich nur die Politiker, die beim Schrottwichteln am 26. September zur Wahl stehen. Aber ich schweife ab.
Was ich sagen will: Erdgas wird einen größeren Anteil an der Erzeugung des steigenden Strombedarf haben. Oder kurz: der Verbrauch von Erdgas wird weiter ansteigen.

Das könnte man auch von den erneuerbaren Energien sagen, aber dort gibt es für den Investor deutlich weniger Rendite bei mehr Risiko.

Aber zurück zu ONEOK: 10 bcf (10 billion cubic feet  - Obacht bei der Übersetzung, das müssten auf Deutsch 10 Milliarden Kubikfuß sein) Gas rauschen täglich durch deren Anlagen, das sind 10% der US-amerikanischen Gasproduktion. Neben der Stromerzeugung wird Gas auch zum Heizen und Kochen verwendet und verflüssigtes Gas ist ein Rohstoff, der in der chemischen Industrie für die Herstellung zahlreicher Produkte verwendet wird. Die Markteintrittsbarieren sind hoch, Genehmigungsverfahren langwierig, was dem etablierten Betreiber ein sicheres Geschäft beschert.

Interessant ist ONEOK auch vor dem Hintergrund einer ansteigenden Inflation: wie oben erwähnt, ist das Geschäft zu 90% fee-based, es basiert also auf Gebühren. Diese Gebühren sind nicht fix sondern über zwei Ecken an die Inflation gekoppelt. Das unterscheidet den Midstream-Sektor vom Upstream-Sektor: Wer eine Öl- oder Gasquelle besitzt, der bekommt zwar für den geförderten Rohstoff bei steigender Inflation immer mehr Geld. Die Kosten für Bagger, Förderanlagen und Mitarbeiter steigen aber auch. Dem Midstream-Sektor wird gerne unterstellt, seine Mehrkosten im Umfeld einer Inflation weiterreichen und seine Margen halten zu können. Ob das stimmt, wird affe70 jetzt mal ausprobieren.

ONEOK ist über alle gängigen Broker handelbar, wer nicht in New York kaufen will, der kann dies unter der WKN 911060 in Deutschland tun. Die Dividendenrendite liegt bei 7.13%.

Dann wurden im August noch die preferred shares von Gladstone für 25$ pro Stück zurückgezahlt. Die Position ist somit aus dem Depot verschwunden, das Geld wurde auf bestehende Positionen verteilt. 

Das verlinkte Google Spreadsheet für Depot und Einnahmen ist aktualisiert.



Dienstag, 10. August 2021

 

Kontostand 01.08.2021



Anfang August, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                   70.847 €
Einnahmen aus Dividenden:      401 €   (brutto)
Estateguru:                                 635 €
Einnahmen aus Zinsen:                  8 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                     71.483 €
zu versteuernde Einnahmen:       409 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 97 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           97 €
Einnahmen:       301 €      (nach Steuer)
Gewinn:              204 €      (nach Steuer)
 
 
Vor wenigen Tagen hat CubeSmart (CUBE) seine Quartalszahlen veröffentlicht und die waren nicht nur gut, sondern bessser als vom Markt erwartet. Zunächste zu den Zahlen: 
Das eps (earnings per share) beträgt 0.24 USD, im gleichen Quartal 2020 waren es noch 0.20 USD. Bei REITs ist oft die Kennzahl FFO (funds from operation) aussagestärker: Das FFO per share beträgt 0.50 USD im Vergleich zu 0.41 USD im gleichen Vorjahresquartal. 
Vor der Veröffentlichung der Zahlen schaue ich ganz gerne auf den einschlägigen Finanzportalen nach, wo in etwa die Erwartung der Analysen liegt. Für das zweite Quartal lag das erwartete eps bei etwa 0.21 USD, womit die Erwartungen der Analysten übertroffen wurden. 
Hintergrund der guten Zahlen ist die hohe mittleren Auslastung der Self-Storage-Einrichtungen von 95,6% - eine beängstigende Zahl: da frage ich mich, wo der ganze eingelagerte Plunder irgendwann mal hin soll. Die Einnahmen durch Vermietung steigen schneller aus die Kosten und für die Investition in neue Standpunkte war auch ausreichend Geld übrig. Läuft!
 
Die Position von CUBE wird durch die Einkünfte der kommenden Wochen weiter ausgebaut, bis die Einkünfte pro Quartal bei über 10 Euro liegen, was ja bald der Fall sein sollte. Danach werde ich eine neue konservative Position öffnen und ansparen.
 
Was das sein wird, werde ich nächsten Monat entscheiden. Angesichts der hohen Kurse weltweit ist es schwer, etwas geeignetes zu finden. Aber vielleicht kommen im September ja ungeahnt lukrative Investitionsmöglichkeiten auf uns zu, denn im September ist Bundestagswahl. Die drei größten Parteien haben die besten der Besten ausgewählt und ins Rennen geschickt: Der eine will die Opfer der Hochwasserkatastrophe durch das Aussetzen der Insolvenzpflicht unterstützen, die andere will ein Klima-Bürokratiemonster als Ministerium erschaffen (Genehmigungsverfahren gehen ja jetzt schon viel zu schnell in Deutschland) und der Dritte will mit kostenlosen Röstbratwürsten für Geimpfte punkten. Na super!
Die größte Kompetenz im Bereich Vermögensaufbau hat meiner Meinung nach Kanzlerkandidat Olaf Scholz. So, wie er bei den CumEx-Deals der Warburg Bank sich erst mit dem Bankvorstand getroffen und beraten hat, dann die Treffen abgestritten und letztendlich zwar Treffen eingeräumt, sich aber unglücklicherweise nicht mehr an deren Inhalt erinnern konnte, ist vielversprechend. Der weiß, wie es geht! 
Dürfen wir uns im Falle seiner Wahl alle irgendwelche nie gezahlte Steuern erstatten lassen? Und das Finanzamt verzichtet anschließend auf die Rückforderung? Oder gilt das alles wieder nur für wenige Superreiche? Denn dann kann ich gleich die FDP wählen. 
 
Wenn ich mir das Treiben so anschaue, dann ist es vieleicht gar nicht so schlecht, dass das komplette Depot in US-Dollar investiert ist und nicht in Euro.

Das verlinkte Google Spreadsheet für Depot und Einnahmen ist aktualisiert.




Mittwoch, 7. Juli 2021

 

Kontostand 01.07.2021



Anfang Juli, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                   70.698 €
Einnahmen aus Dividenden:      404 €   (brutto)
Estateguru:                                 625 €
Einnahmen aus Zinsen:                  3 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                     71.323 €
zu versteuernde Einnahmen:       406 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 98 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           98 €
Einnahmen:       299 €      (nach Steuer)
Gewinn:              201 €      (nach Steuer)
 
Im Juni wurden die Preferred Shares IVR.PA von Invesco Mortage Capital eingezogen. Das ist bei Preferred Shares üblich: die Papiere haben ein call date, ab dem kann das ausgebende Unternehmen die Papiere zum vorher festgelegten Kurs zurückkaufen. In der Regel liegt dieser Kurs bei 25USD. Das macht natürlich für ein Unternehmen immer dann Sinn, wenn es sich in Zeiten niedriger Zinse günstiger finanzieren kann als zum Zeitpunkt der Ausgabe der Preferreds. Im Falle von IVR.PA lag der Kupon bei 7.75%. Teuer.
Gemäß den Bedingungen wurden die Papiere also zu 25 USD abgelöst. Das freigewordene Geld ist zum Großteil in die Closed End Funds FOF und BSTZ geflossen, ein kleiner Betrag in CUBE. Die Dividenden sollten also weiter sprudeln.
 
Noch immer sehe ich am Horizont die Inflationsgefahr wachsen: die hohen Ausgaben in den USA für die Modernisierung der Infrastruktur wird über Schulden finanziert, was sich mittelfristig in der Teuerungsrate wiederfinden wird. Eine Entwertung des USD ist genau dann blöd, wenn man Schulden in Euro hat. Aber irgendwas ist ja immer.
 
Das Depot von affe70 bleibt vorerst stark vom USD abhängig.  

Das verlinkte Google Spreadsheet für Depot und Einnahmen ist aktualisiert.




Mittwoch, 9. Juni 2021

 

Kontostand 01.06.2021



Anfang Juni, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                   67.814 €
Einnahmen aus Dividenden:      374 €   (brutto)
Estateguru:                                 925 €
Einnahmen aus Zinsen:                 2 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                    68.730 €
zu versteuernde Einnahmen:       376 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 99 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           99 €
Einnahmen:       277 €      (nach Steuer)
Gewinn:              178 €      (nach Steuer)


Im Depot gibt es nicht viel Neues, die Position von Cube wird weiter ausgebaut. Sorgen bereitet mir nach wie vor die Entwicklung des Dollarkurses, der relativ zum Euro an Wert verliert. Eine Momentaufnahme? Ich weiß es nicht. Gerne würde ich ein Paar kluge Sätze hierzu schreiben und eine Prognose aufstellen, aber ich habe kein abgerundetes Bild im Kopf und werde daher mal abwarten und überlegen, ob ich in Zukunft eine Position eröffne, die weder vom Dollar noch vom nordamerikanischen Markt abhängig ist.
 
Dann ist da noch die Position von FOF, diesem Closed End Fund von Cohen & Steers, der sein Geld in andere CEFs investiert. Bei dem Fund war ich mir unsicher, ob der Ansatz eine nennenswerte Performance bringt, da bei einem Fond, der in andere Fonds investiert, für den Anleger zunächst eins sicher ist: die Gebühren des Dachfonds plus die Gebühren der Fonds in die investiert wurde. Was bekomme ich denn da für eine Leistung, die ich mit meinem Geld bezahle - laut CEFConnect berechnet FOF 0.94% jährliche management fee plus 0.01% other expenses. Wenn wir FOF als Geldkoffer betrachten, dann ist der Inhalt des Geldkoffers seit Jahresbeginn um 13% im Wert gestiegen. Der Preis, für den der Koffer an der Börse gahandelt wird, ist um 17% gestiegen. Damit ist die Leistung nicht schlecht, sie liegt in etwa auf dem Niveau vergleichbarer Geldkoffer (also anderer CEFs mit US allocation). Da der Preis stärker gestiegen ist als der Inhalt (NAV), zahlt man an der Börse heute ein Aufpreis von 1.4%, oder anders gesagt: ich zahle für den Koffer 1.4% mehr als in dem Koffer drin ist. Oder in einem Wort: der Koffer wird immer teurer. 
Mit einem jährlichen Portfolio Turnover von 54% tauschen die fast die Häfte der Papiere im Koffers über das Jahr gegen andere Papiere aus. Daher wird affe70 den Wert weiter beobachten und wenn der Aufpreis wieder sinkt über einen Nachkauf nachdenken.
 
Das verlinkte Google Spreadsheet für Depot und Einnahmen ist aktualisiert.




Samstag, 1. Mai 2021

 

Kontostand 01.05.2021



Anfang Mai, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                   67.508 €
Einnahmen aus Dividenden:      394 €   (brutto)
Estateguru:                                 924 €
Einnahmen aus Zinsen:                 7 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                    68.431 €
zu versteuernde Einnahmen:       401 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 100 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:          100 €
Einnahmen:       295 €      (nach Steuer)
Gewinn:              195 €      (nach Steuer)

Da das Depot von affe70 streng auf monatliche Einnahmen gebürstet ist, wurden die Aktien von GEO verkauft. Langfristig, also über einen Horizont von 4 bis 5 Jahren, kann man mit diesem Papier bestimmt einen enormen Gewinn einfahren. Aber nennenswerte regelmäßige Einkünfte sind damit nicht mehr zu realisieren. Also weg damit.

Aber was kaufen? Bei den CEF ist seit einiger Zeit zu beobachten, dass der Spread zwischen Net Asset Value und Kurs immer enger wird, oder anders gesagt: der Discount wird geringer oder kippt in einen Aufpreis zum NAV. Oder kurz: CEFs werden immer teurer. 
Gleichzeitig taucht das Thema Inflation am Horizont auf: künftige Käufe von affe70 sollen auch in einer Umgebung höherer Inflation und steigenden Zinsen zurecht kommen. 

Dazu fällt mir die Werbung aus den 90er Jahren ein: "Aber das sind ja gleich drei Wünsche auf einmal, wer soll die denn erfüllen?" - die Älteren unter uns werden sich erinnern. Eine vernünftige Antwort auf die Frage habe ich nicht - außer Ü-Eier zu essen ist denen in der Werbung ja auch nix eingefallen. Es gibt Unternehmensanleihen, die einen variablen, z.B. an den Libor, gekoppelten Coupon anbieten. Andere schwören auf Rohstoffe bzw. Rohstoffaktien. Beides möglich, aber affe70 hat sich anders entschieden.

Die Wahl fiel auf Cube Smart. Das ist ein REIT nach amerikanischer Gesetzgebung, das bedeutet vereinfacht: keine Steuern auf Unternehmensebene und die Pflicht, mindestens 90% der zu versteuernden Einkünfte auszuschütten. CUBEsmart ist im Self-Storage-Geschäft unterwegs und bietet Platz zum Einlagern von Dingen. In Nordamerika sind die Self-Storage-Unternehmen üblicherweise am Standrand angesiedelt, es gibt allein in den USA etwa 48.000 dieser Einrichtungen, die in Summe über eine Abstellfläche von 1.9 Milliarden Squarefeet verfügen - streich eine Null weg und Du hast die Fläche in Quadratmeter. 
Das Business ist stark fragmentiert: es gibt viele kleine lokale Unternehmen, denen 6 börsennotierte Unternehmen gegenüberstehen. Nach Marktkapitalisierung ist CUBE das drittgrößte davon. Die Top 10 der Branche verfügt nur über ein Viertel des Marktes. Daher expandieren die großen Unternehmen nicht nur durch organisches Wachstum sondern auch durch Übernahmen und Kooperation mit Partnern.

Zurück zu CUBE: Das Unternehmen wurde 2004 unter dem Namen U-store-it Trust gegründet, 2011 in den heutigen Namen umbenannt, wird intern gemanaged (es gibt ja auch REITS, die ein externes Management haben, das das Unternehmen gegen Gebühr führt) und sitzt in Malvern, Pennsylvania. Die 1266 Self-Storage Einrichtungen befinden sich über die gesamte USA verteilt, 68% des Umsatzes werden in 12 Bereichen rund um die großen Metropolen gemacht - aufgrund des höheren Preisniveaus in diesen Gebieten lassen sich dort höhere Mieten erzielen als auf dem Land. 27% des Umsatzes wird in den Sunbelt-Staaten generiert - genau der Gegend, die in Zeiten des work-from-home-Booms gefragt sind. Nicht nur die Verteilung der Einrichtungen in den USA sorgt für eine Diversifizierung: mit durchschnittlich 650 Kunden pro Self-Storage Einrichtung ist man dort nicht von einem Großkunden abhängig. 

Das Geschäft der Self-Storage-Unternehmen läuft konjunkturunabhängig gut. Vielleicht etwas zu gut, aber dazu später. Es gibt eine hohe Korrelation zwischen dem Umzugsverhalten und der Self-Storage Nachfrage: Wer zum Arbeiten in die Stadt zieht, der verkleinert sich und lagert einen Teil seines Haushalts erstmal ein. Heute, in der Pandemie, läuft es gerade in die andere Richtung: viele Leute verlassen die Stadt und ziehen aufs Land. Um Geld zu sparen wird die Wohnung gekündigt und ein Teil des Haushalts wird eingelagert. Am Ende führt das dazu, dass jeder 10. Amerikaner Kunde einer Storage Einrichtung ist und etwa 40% der Kunden länger als 2 Jahre die gemietete Fläche nutzen - oder zumindest zahlen, so genau weiß man das ja nicht. 

Da das Business der Self-Storage-Einrichtungen nicht sonderlich kapitalintensiv ist, sind die Unternehmen im Vergleich zu anderen REIT-Sektoren nur gering verschuldet. Und an dieser Stelle fängt ein Risiko an, mit dem ein Investor leben muss: Hier lässt sich mit wenig Kapital ein großer Gewinn generieren? Das lockt natürlich Investoren an, die neue Unternehmen gründen und weitere Self-Storage-Einrichtungen bauen. Genau das ist in den letzten Jahren passiert und steigendes Angebot tut der Marge selten gut. Aber auch hier gibt es bereits Gegenbewegungen: In New York z.B. ist das Genehmigungsverfahren für Self-Storage-Einrichtungen erschwert worden, so dass die Ausweitung des Angebots gebremst wird. Und um groß in das Geschäft einzusteigen braucht es mehr, als eine große Lagerhalle mit Trennwänden.

CUBE hat für die Nutzung seiner Einrichtungen schon früh auf Web-basierte Lösungen gesetzt. Heute erfolgt das Anmieten über Internet oder App, gezahlt wird über Kreditkarte, der Zugang läuft dank Zugangscodes ohne menschlichen Kontakt und zum Großteil berührungslos. Auf wirtschaftliche Veränderungen kann das Unternehmen schnell mit einer Anpassung der Preise auf der Webseite reagieren - ich stelle mir das so vor, wie es die Fluggesellschaften auch machen. Da sitzen ja auch nie zwei Leute in einem Flieger, die den gleichen Preis gezahlt haben. 

Die Aktie von CUBE kostet in New York etwa 42USD, die Dividendenrendite liegt bei etwa 3.25% und wird quartalsweise gezahlt. Affe70 hat 15 Aktien im Depot und wird die Position weiter ausbauen. 

Funfact am Rande: um sich ein Bild von CUBE zu machen, hat affe70 die Informationen auf der Investor Relation Webseite studiert. Nicht die von CUBE sondern zunächst die von Wettbewerbern. In dem Kontext lassen sich verschiedene Informationen besser bewerten.

Das verlinkte Google Spreadsheet für Depot und Einnahmen ist aktualisiert.