Donnerstag, 11. März 2021

 

Kontostand 01.03.2021



Anfang März, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                   61.586 €
Einnahmen aus Dividenden:      364 €   (brutto)
Estateguru:                              1.111 €
Einnahmen aus Zinsen:                7 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                    62.697 €
zu versteuernde Einnahmen:       371 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 102 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:          102 €
Einnahmen:       273 €      (nach Steuer)
Gewinn:              171 €      (nach Steuer)

Wieder ist ein Monat in einem affenartigen Tempo vorbeigerauscht. Die auf Kredit angeschaffte Cash-flow-Maschine läuft ruhig, hat geringen Wartungsaufwand und macht das, wofür affe70 sie angeschaft hat: cash-flow. 
 
Bei estateguru kommt es bei einigen Krediten zu Verzögerungen bei der Rückzahlung, aber das sitzen wir erstmal aus. Im account von estateguru liegen etwa 200 €, die nicht investiert sind. Das erklärt die geringen Zinseinkünfte, da das nicht investierte Geld nunmal keine Einkünfte generiert. Die Einkünfte bei estateguru werden vorerst nicht angelegt sondern dort gesammelt, denn Mitte des Jahres wird affe70 seine Steuererklärung machen und die lautet über den Daumen auf den Bierdeckel etwa so: 4300 € eingenommen, davon muss 25% an den Staat abgedrückt werden. 15% Quellensteuer wurden in etwa eingehalten, bleiben grob gerechnet 10% die an den Statt gehen, macht etwa 430€. Dieses Geld wird affe70 bei estateguru entnehmen.

Im Februar wurden die preferred shares LANDP eingezogen und der Nennwert von 25 USD erstattet. Das ist nichts ungewöhnliches: wenn das call-date überschritten ist, dann darf das Unternehmen das Papier zum Nennwert zurückkaufen, so ist der Deal. Und das Unternehmen wird es genau dann machen, wenn es sich auf anderem Weg billiger Kapital beschaffen kann. Das ausgezahlte Geld musste neu investiert werden. Ein Investment in preferred shares über einen CEF erspart einem soetwas, da das Umschichten des Geldes vom CEF vorgenommen wird.

Die Einkünfte bei Captrader wurden reinvestiert, allerdings fällt es schwer, in der aktuellen Marktlage geeignete Investments zu finden: wir bejubeln fast jeden Tag neue Höchstkurse an den Börsen, feiern nach dem größten Kurseinbruch der jüngsten Zeit die schnellste Erholung der jüngsten Zeit und die Springer-Presse hat Aufmacher wie "alles in Aktien". Erwachsene sprechen nur noch darüber, wie sie Geld in Kryptowährung A reinschieben oder aus Kryptowährung B rausziehen, während Kinder in absurde US-Unternehmen investieren, die sie vor 3 Wochen selber noch nicht kannten. Oder andersherum.
Alles wie immer: Wir hocken auf unserer blauen Kugel, flitzen durch das Universum und tun so, als ginge die Party immer weiter. 
 
Das Geld aus LANDP wurde in BSTZ, XFLT und FOF investiert, die Einnahmen der zweiten Monatshälfte wurden in ACP und FGB investiert. Insbesondere bei ACP und FGB wurden bestehende Positionen ausgebaut, weil die Papiere einen Discount zum NAV haben und somit das Paket günstiger ist als die Summe seiner Bestantteile. Das ist bei vielen anderen CEFs gerade nicht der Fall: bei FOF, einem CEF, der bei jährlichen Kosten von 0.95% das Geld auf andere FOFs verteilt, zahlt man gerade einen Aufpreis von 0.5%. Das ist teuer, wenn man bedenkt, dass es das Papier in den letzten 5 Jahren fast immer mit Discount zum NAV gab. 
 
Noch eine Anmerkung zum  First Trust Specialty Finance and Financial Opportunities Fund (FGB): Da Building Development Companies (BDC) an der Börse noch mit Vorsicht betrachtet werden, ist ein Investment in diesem Bereich langfristig vermutlich lohnend. Und FGB ist fast ausschließlich in BDCs investiert: die größten Positionen bei FGB sind Hercules Capital, New Mountain Finance, Ares Capital, BlackRock TCP, Golup Capital, Solar Capital und Main Street Capital. Das sind alles langjährig erfolgreiche sturmerprobte Unternehmen, die auch für ein Direktinvestment in Frage kommen. Für affe70 kommt einen Teil dieser Werte als Kauf nicht in Frage, da das affen-Privatdepot bereits mit diesen Papieren vollgeladen ist und Klumpenrisiken zu reduzieren sind. Bei einer jährlichen Gebür von 2.35% und einem Discout zum NAV von etwa 3.5% ist FGB attraktiv. FGB schüttet einmal im Quartal 0.0825 USD aus, bei einem Kurs von heute 3.88 USD sind das etwa 8.5%. Offen ist die Frage, ob das ausgeschüttete Geld auch in Zukunft verdient wird, aber das hängt stark von der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA ab. Aber wenn ich sehe, dass dort täglich über 2 Mio Menschen eine Impfung gegen COVID erhalten (während wir noch diskutieren, in welcher Reihe geimpft werden sollte), mache ich mir da weniger Sorgen.

Das verlinkte Google Spreadsheet für Depot und Einnahmen ist aktualisiert.