Sonntag, 5. Juni 2022

 

Kontostand 01.06.2022



Anfang Juni, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                    74.557 €
Einnahmen aus Dividenden:        449 €   (brutto)
Estateguru:                                     85 €
Einnahmen aus Zinsen:                   0 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                          74.642 €
zu versteuernde Einnahmen:            449 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 87 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           87 €
Einnahmen:       331 €      (nach Steuer)
Gewinn:              243 €      (nach Steuer)
 
Die Einnahmen entsprechen den Erwartungen, wenngleich der CEF RiverNorth Specialty Finance (RSF) mit seiner Zahlung es nicht mehr in die Monatsabrechnung April geschafft hat, Captrader weist den Eingang erst auf der Juni aus. Da es sich um einen Monatszahler handelt, werden im Juni vermutliche zwei Einnahmen auftauchen. Das stört nicht weiter, ist aber schlecht für die Statistik. Trotzdem bleibe ich bei dem Vorgehen, dass ich die Einnahmen in dem Monat zähle, in dem sie auf dem Konto eingegangen sind.

So langsam kommt die Inflation in den Schlagzeilen, den dummen Phrasen der Politiker und den Supermarktkassen an. Der letztgenannte Punkt ist unerfreulich, die beiden anderen Punkte durchaus unterhaltsam, denn während die Inflation bei den Preisen erste Spuren hinterlässt, finden die Politiker Gegenmaßnahmen, auf die man nur kommt, wenn man hat Politiker ist. Aber ich will jetzt den Politikern gegenüber nicht ungerecht sein, denn die haben es dieser Tage nicht leicht: Leute ohne Studienabschluss, Berufsausbildung oder Berufserfahrung sollen Probleme lösen, die sie nicht verstehen. Entsprechend bekloppt sind die Lösungsvorschläge:
Statt Energie einzusparen, bekommt jeder steuerpflichtige Arbeitnehmer 300€ vom Arbeitgeber ausbezahlt. Wer nicht arbeitet, der braucht offensichtlich keine Entlastung. Rentner zum Beispiel. 
Statt Anreize zum Sparen von Kraftstoffen zu geben, gibt es einen Tankrabatt: Davon profitiert theoretisch hauptsächlich der SUV-Fahrer mit einem Verbrauch von mehr als 15L/100km. Wer weniger verbraucht, hat auch weniger vom Rabatt. Durch den Krieg in der Ukraine hat sich das Rohöl verteuert und der durch den Rabatt gestützte Verbrauch generiert so Mehreinnahmen für Russland. Die Ersparnis bleibt aber theoretischer Natur, da die Preise an der Tankstelle in der Praxis nicht gefallen sondern gestiegen sind. Die Anmerkung, dass das Wort "Rabatt" total falsch ist, weil es sich nur um eine vorübergehende Absenkung der Energiesteuer auf das europarechtlich vorgeschriebene Mindestmaß handelt, erspare ich mir.
Und dann ist da noch das 9-Euro-Ticket, mit dem das Volk beglückt wird. Ich hatte den Eindruck, dass die Züge am 01. Juni überfüllt waren mit Radio- und Zeitungsreportern, die über die Situation in den vollen Zügen berichten wollten. Die Sorge der Presse galt dem armen Sylt, dass nun von Proleten überrannt wird. Aber was, bitte schön, bringt diese Wahnsinnsidee dem Berufspendler?

Aber: das alles regt den Affen des Blogs zwar mächtig auf, beeinflusst aber seine Investitionen nicht, da kein deutscher Wert im Depot liegt. Die Werte im Depot sind überwiegend auf USD nominiert, ein wenig CAD ist auch dabei. Und wenn affe70 in den letzten 2 Monaten vom starken Dollar (gegenüber dem Euro) profitiert hat, so leidet er jetzt unter der Gegenbewegung, wenn der Dollar gegenüber dem Euro schwächelt. Dabei haben beide Währungen mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.

Wie geht es weiter? Als Reaktion auf eine immer unentspanntere Welt baut affe70 sein Investment in NorthLake Capital Partner weiter aus. 

Das verlinkte Google Spreadsheet für Depot und Einnahmen ist aktualisiert

Sonntag, 15. Mai 2022

 

Kontostand 01.05.2022



Anfang April, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                    76.775 €
Einnahmen aus Dividenden:        485 €   (brutto)
Estateguru:                                     85 €
Einnahmen aus Zinsen:                   3 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                          76.859 €
zu versteuernde Einnahmen:            488 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 88 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           88 €
Einnahmen:       359 €      (nach Steuer)
Gewinn:              271 €      (nach Steuer)
 
Die Einnahmen entsprechen den Erwartungen. 

Die Einnahmen sprudeln langsam aber stetig. Der Wert des Depots liegt leicht hinter seinen Höchstständen zurück, aber das interessiert mich nicht weiter. Der Aktienkurs spiegelt ja nur wieder, was der Nachbar gerade bereit ist, für meine Aktien zu bezahlen. Und wer weiß, wo ich wohne, der wird auf diese Art der Wertermittlung nicht viel geben.

Bei der Zusammensetzung des Depots versuche ich, die Risiken, die durch einen Ausfall einer einzelnen Position entstehen, in den Griff zu bekommen. Dazu könnte ich jetzt jeden Wert mit einem eigenen Ausfallrisiko versehen, aber das führt vermutlich zu nichts. Daher lager ich die Risikobewertung aus an den Markt. Ich baue die einzelnen Positionen des Depots so aus, dass jeder Wert eine Dividende von 20 USD zahlt. Das kommt meiner gewünschten Risikostreuung deutlich besser entgegen, als wenn ich in jede Position einen festen Betrag investiere. 
Übergeordnete Risiken werden dadurch nicht angegangen, aber der Einfluss eines einzelnen Wertes wird so korrigiert. Soweit der Plan. 

Das verlinkte Google Spreadsheet für Depot und Einnahmen ist aktualisiert.

Dienstag, 19. April 2022

 

Kontostand 01.04.2022



Anfang April, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                    76.766 €
Einnahmen aus Dividenden:        451 €   (brutto)
Estateguru:                                   235 €
Einnahmen aus Zinsen:                   0 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                          77.001 €
zu versteuernde Einnahmen:            451 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 89 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           89 €
Einnahmen:       332 €      (nach Steuer)
Gewinn:              243 €      (nach Steuer)
 
Die Einnahmen entsprechen den Erwartungen. 

Im letzten Monat stand die Abspaltung von Warner Bros von AT&T an. Die eingebuchten Aktien von Warner Bros (WBD) wurden sofort verkauft. Langfristig möglicherweise eine Aktie mit Potential, zahlt aber keine Dividende, also weg damit. 

Dann habe ich die Preferred Shares CDR.PC verkauft. Hier galt die Überlegung: lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Ich betrachte den Kampf als verloren, was mit den Besitzern der preferred shares da gemacht gemacht wurde, ist in einem Forum im Internet mit dem Begriff "highway robbery" beschrieben worden. Passt.

Beide Investments waren eher mau, da ist einiges an Geld im Depot vernichtet worden. Aber egal, ich gucke selten zurück, schaue lieber nach vorne, denn da gehe ich hin.

Das frei gewordene Kapitel habe ich genutzt, um eine neue Position im Depot aufzubauen: NewLake Capital Partner (NLCP). Seltsamerweise schreiben die sich wirklich ohne Leerzeichen zwischen New und Lake. Die Gründe dafür konnte ich nicht recherchieren. NLCP ist eine REIT, dass ähnlich wie andere bekannten Unternehmen aus dem REITS-Universum (Realty ist sicherlich einer der bekanntesten Werte), sein Geld mit dem sogenannten triple-net-leasing verdient. Gemeint ist damit, dass eine Immobilie an einen Mieter vermietet wird und der Mieter dann die Kosten für Versicherung, Versorgung und Verbrauch übernimmt. Der Vermieter hat also keine Ausgaben mehr, sondern nur noch Einnahmen.
Das mehrere Vorteile: wer z.B. einen Baumarkt betreibt, der braucht sein Kapital für den Warenverkehr und kann es sich nicht leisten, Kapital in einem Gebäude zu binden. Da macht es Sinn, das Gebäude zu mieten, wenn möglich mit langfristig laufenden Mietverträgen. Es ist auch nicht unüblich, dass ein Firma eine Immobilie an einen REIT verkauft, um sie dann zurück zu mieten, das nennt sich dann sale-and-lease-back. 
NewLake Capital Partner ist spezialisiert auf Immobilien zur Anpflanzung von Cannabis Pflanzen, die dann an vom jeweiligen Bundesstaat lizenzierte Betreiber vermietet werden. Das Portfolio umfass (Stand März 2022) 29 Anlagen mit etwa 1.5 M square feet Grundfläche, verteilt auf 11 Bundesstaaten. Etwa 89% der Fläche stehen für den Anbau zur Verfügung, während die restlichen 11% als Verkaufsfläche genutzt werden. 100% der Nutzfläche, die NLCP besitzt, ist vermietet und momentan gibt es weder ausstehende Mieten, Mietstundungen oder ähnliche Verzögerungen auf der Einnahmen-Seite. Das ist bei REITs in der letzten Zeit nicht selbstverständlich.
Mit einer Marktkapitalisierung von etwa 500 Millionen USD ist NLCP ein eher kleinerer Player am Markt, die Firma wurde 2019 gegründet und ist erst in der zweiten Jahreshälfte 2021 mit seinem IPO am Aktienmarkt unterwegs, wobei es noch kein Listing an einer bekannten Börse gibt, ein Listing an der NSADAQ wird noch angestrebt. Gekauft habe ich die Papiere am OTC market, was beweist, dass die Papiere handelbar sind. Die Regularien der Aufsichtsbehörden sind allerdings bei an OTC markets gehandelten Firmen nicht ganz so streng, womit ein gewisses Verlustrisiko dieser Wertpapiere einhergeht.

Nachdem die Firma durch den Börsengang eine Menge Geld eingesammelt hat, steht ausreichend Kapital für Wachstum zur Verfügung. Das Unternehmen hat momentan so gut wie keine Schulden und kann weitere Projekte in bar bezahlen: auf dem Konto liegen noch rund 127 Millionen USD in cash, erst wenn die ausgegeben sind, muss über die Beschaffung von weiterem Kapital nachgedacht werden. Das eingesetzte Kapital erwirtschaftet einen Ertrag von über 12% p.a., wobei die langfristigen Mietverträge eine feste jährliche Mietsteigerung von 3 bis 4 Prozent beinhalten. Damit sind künftige Gewinnsteigerungen garantiert, was gerade im Anblick der drohenden Inflation beruhigend ist.
 
NewLake Capital Partner ist nicht die das einzige Unternehmen, das in diesem Markt tätig ist. Die bekannteste Firma ist vermutlich Innovative Industrial Properties Reit (IIPR), die nicht nur bedeutend größer, sondern auch länger an der Börse notiert und deutlich teurer sind. Hinzu kommt, dass IIPR gerade einen aktivistischen Hedge Fond am Sack hat, der die Aktien erst geshortet hat und nun das Geschäftsmodell von IIPR in Frage stellt und den Kurs drückt. Ob die Wette aufgeht, wird sich zeigen. NLCP ist für derartige Machenschaften viel zu klein, da sehe ich eher die Gefahr, dass einer der Großen des Business das Unternehmen aufkauft und übernimmt. Damit würde ich zwar einen Gewinn erzielen, aber dann wären die 5,4% jährliche Dividende leider auch weg.

An der Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Kreditwürdigkeit der Firma NLCP letztendlich an der Kreditwürdigkeit ihrer Mieter hängt. Und deren Kreditwürdigkeit wiederum hängt massiv von der Zukunft des legalen Konsums von Cannabis-Produkten in Amerika ab. Das US-amerikanische System kennt da viele Nuancen, bei denen zwischen medizinischen Anwendung und dem sogenanntem "recreational use" unterschieden wird. Die Entwicklung in diesem Bereich ist schwer vorauszusagen, aber meine Erfahrung sagt mir, dass Politik im Zweifel immer nur eins veranlasst: Stillstand. Und das würde ein Manifestieren des Status Quo bedeuten, womit Firmen wie NLCP gut leben können.

Im Depot befinden sich 19 Aktien von NLCP, gekauft für 434 USD.  Die erwartete Dividende liegt bei 6 USD pro Quartal.  

Das verlinkte Google Spreadsheet für Depot und Einnahmen ist aktualisiert

Sonntag, 13. März 2022

Schadensmeldung #01

Heute ist es an der Zeit, den ersten Schadensbericht zu erstellen. Die cash-flow-Maschine von affe70 hat einen nicht unerheblichen Schaden an einem ihrer der Bauteile bekommen, es geht um CDR.PRC (oder CDR-PC, je nach Datenprovider). Es handelt sich um die preferred shares von Cedar Realty Trust. 


1. Beschädigtes Teil: CDR.PRC

Bringen wir zunächst etwas Licht in das Wertpapier: Cedar Realty Trust ist ein REIT, der Laden beschreibt seine Geschäftsmodel mit "ownership, operation and redevelopment of grocery-anchored shopping centers in urban markets", wobei der regionale Schwerpunkt im Osten der USA liegt. Das Unternehmen firmiert als REIT, was vereinfacht gesagt bedeutet, dass es in den USA gewisse Steuervorteile auf Unternehmensebene genießt, im Gegenzug aber 90% der Gewinne an die Aktionäre ausschütten muss. Aktien von Cedar Realty Trust werden unter dem Kürzel CDR gehandelt.

Zur Finanzierung des kapitalintensiven Geschäftsmodells hat CDR im Jahr 2017 preferred shares ausgegeben. Es handelt es sich hier um die Serie C, daher der Name PRC oder PC. Diese preferred shares funktionieren wie Aktien, haben jedoch eine feste Dividende. In vorliegenden Fall liegt die Dividende bei 0.40625 USD im Quartal. Das macht 1.625 USD im Jahr und entspricht ziemlich genau 6.5% bezogen auf den Nennwert von 25 USD. Wenn man die Schulden der Firma ihrem Rang nach sortiert, dann stehen die preferred shares über den common shares, es muss also zuerst der Inhaber der preferred shares bedient werden, bevor dann der Inhaber der common share bedient wird. Auch bei der Dividende gilt: zuerst wird die Dividende der preferred shares ausbezahlt. Wenn dann noch Geld in der Kasse ist, dann kann eine Dividende an für common shares gezahlt werden, wobei doe Höhe der Dividende sowieso von dem Vorstand festgelegt wird. 
Die preferred CDR.PRC sind kumulativ, was bedeutet, dass nicht gezahlte Dividenden zu einem späteren Zeitpunkt ausgezahlt werden müssen. Wenn also aufgrund einer finanziellen Schieflage weder für die preferred shares noch für die common shares eine Dividendenzahlung erfolgt, dann müssen später zuerst alle ausgelassenen Dividenden der preferreds ausgezahlt werden, bevor der Inhaber der common shares auch nur einen Cent sieht. Daher werden preferred shares oft als weniger risikobehaftet angesehen.
Es gibt weitere Details, so können z.B. die preferred shares ab dem sogenannten call date von der ausgebenden Firma zum Nennwert (hier 25USD) zurückgekauft werden. Das ist wichtig, wenn das Papier an der Börse mit z.B. 27 USD gehandelt wird und dann kurzfristig eingezogen wird. Da macht man mit den 25USD, die man ausgezahlt bekommt, ein schlechtes Geschäft.
Abschließend sein noch erwähnt, dass es neben der Serie C (CRD.PRC) noch preferred shares der Serie B (CRD.PRB) gibt, hier liegt die Dividende bei 7.25%. Die Serie A (CRD.PRA) ist nach meinem Kenntnisstand bereits zurückgezahlt.

Und dann gibt es im Wertpapierprospekt weitere Klauseln, die affe70 sich nicht im Detail anschaut, weil dort Regelungen für verschiedene mögliche  und unmögliche Situationen beschrieben sind. Regelungen für Sonderfälle halt, an deren eintreten man beim Kauf des Papiers nicht denkt. Eine der Regelungen besagt, dass im Falle der Liquidation der Firma die preferred shares zum Nennwert zurückzuzahlen sind.

2. Schadensursache

Das Management von CDR hat am 02.03.2022 mitgeteilt, 33 Shopping Center an einen von DRA und KPR gemanagten Fund zu verkaufen und die restliche Firma an Wheeler Real Estate (WHLR) zu veräußern. WHLR ist dann alleiniger Besitzer von CDR, der Handel von CDR an der Börse wird eingestellt. Von dem Verkaufserlös sollen die Aktionäre der common shares 29 USD erhalten, was einen deftigen Aufschlag zum Börsenkurs des Vortags bedeutet.
Die Inhaber der common shares machen bei diesem Verkauf also einen guten Schnitt und wenn ich Inhaber sage, dann meine ich damit zunächst mal den Vorstand, dem ein Teil der common shares gehört. Wenn ich mich richtig erinnere, dann haben Insider im letzten halben Jahr Aktien von CMR dazugekauft.
Und die preferred shares? Da steht in der Pressemitteilung nur knapp, dass die ausstehenden preferreds CDR.PRB und CDR.PRC weiterhin unter den bekannten Kürzeln als preferred shares der Firma CRD an der Börse notiert werden.

Was da nicht steht: Auch wenn CRD.PRC weiterhin als preferred share von CRD an der Börse notiert sind, so ist doch CRD nun Eigentum von Wheeler (WHLR) und die preferred shares werden tatsächlich von WHLR bedient. 

Und jetzt schauen wir uns diese Firma Wheeler mal etwas näher an: WHLR hat auch über preferred shares Geld aufgenommen, die Papiere werden unter dem Kürzel WHLRP gehandelt. Auffällig ist, dass Wheeler seit September 2018 für seine kumulativen preferred shares keine Dividende mehr bezahlt hat. Die common shares WHLR von Wheeler haben seit Dezember 2017 keine Dividendenzahlung gesehen. Auch hier gilt, dass erst die ausstehenden Dividendenzahlungen der preferred shares erfolgen muss, bevor der Aktionär der common shares eine Dividende erhalten kann.

Es ist davon auszugehen, dass den preferreds von CRD das gleiche Schicksaal droht wie den preferreds von WHLR. Die Firma hat vermutlich überhaupt nicht vor, die preferreds jemals zu bedienen. Erstrecht nicht, eine reguläre Dividende zu zahlen. Der Vorstand bezieht sein Gehalt auch so. Und das Geld für sein operatives Geschäft hat er durch die preferreds ja längst bekommen.

3. Größe des Schadens

Im Depot liegen 100 Preferred shares CDR.PRC, die Papiere wurden für etwa 1760 € gekauft und haben im Quartal 36 € Dividende eingebracht. Die Dividendenzahlung wird vermutlich ausbleiben. Die Papiere selbst werden an der Börse mit etwa 9.77 USD gehandelt, der Börsenwert der 100 Stück liegt also bei rund 800 €.

4. Reparatur der cash-flow Maschine

Der Schaden ist angerichtet, ein sofortiger Verkauf der Papier an der Börse würde den Verlust realisieren. Wenn die Möglichkeit besteht, den Verkauf vor Gericht zu einer Liquidation erklären zu lassen um eine Auszahlung der preferred shares zum Nennwert von 25 USD zu erzwingen, dann wird sich dies im Aktienkurs widerspiegeln, da die Papiere in diesem Fall deutlich unterbewertet wären. Die Tatsache, dass der Kurs seit Tagen unter 10 USD steht, zeigt mir jedoch, dass es am Markt nicht viel Hoffnung gibt. Daher werde ich die Aktivitäten rund um das Thema zunächst beobachten und nicht überhastet handeln.
Abzuwarten ist auch, ob größere Geldhäuser, die CRD.PRC im Depot haben, sich gerichtlich wehren werden. So hat z.B:ishares einen ETF am Markt, der in CDR.PRC investiert ist. Allerding ist die Position so gering, dass die ihre Position abschreiben und der ETF im laufenden Quartal halt eine etwas geringere Rendite abwirft. Die Käufer des ETRFs haben dann zwar Pech, wissen es aber nicht.
Sollte der Kurs langfristig bei 10 USD stehen bleibt, dann werde ich die Papiere mit Verlust verkaufen und der Erlös in einen anderen Wert investieren.


Freitag, 4. März 2022

 

Kontostand 01.03.2022



Anfang März, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                    74.234 €
Einnahmen aus Dividenden:        454 €   (brutto)
Estateguru:                                   273 €
Einnahmen aus Zinsen:                   0 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                          74.234 €
zu versteuernde Einnahmen:            454 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 90 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           90 €
Einnahmen:       335 €      (nach Steuer)
Gewinn:              244 €      (nach Steuer)
 
Die Einnahmen entsprechen den Erwartungen. 

Die Dividenden laufen stabil weiter, das Nachzählen der Einnahmen bereitet affe70 diesmal allerdings keine Freude. Die Welt, wie wir sie gestern noch als selbstverständlich angenommen haben, ist uns abhanden gekommen, keine 3 Flugstunden entfernt toben Krieg, Tod und so ziemlich alle vorstellbaren und unverstellbaren Formen des menschlichen Leids. 

Aber dies hier ist ein Finanzblog, sprechen wir also über die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf unsere Wirtschaft. Denn die werden gigantisch sein. Das fängt beim Euro an, der zunächst an Wert verlieren wird. In Europa tauchen neue Schulden auf, die Inflation wird allein durch die Energiekosten in neue Höhen getrieben und aus Rücksicht auf die Wirtschaft wird sich eine Zinserhöhung niemand vorzuschlagen wagen. 
Was genau für Auswirkungen auf uns zukommen werden, das weiß natürlich niemand. Aber auch langfristig wird sich einiges ändern: unter unser aller Augen haben wir in den letzten Jahren Vieles aus der Hand gegeben: fossile Energien liefert hauptsächlich der Partner, der über Nacht zu persona non grata erklärt wurde. Kohlekraftwerke und Atomkraftwerke wollten wir ja nicht mehr haben. Und jetzt stehen wir da.

Was genau für Auswirkungen auf uns zukommen werden, das weiß natürlich niemand. Das dieser Tage vielzitierte Ende der Globalisierung ist jedoch grober Unfug, denn eine Globalisierung hat es nie gegeben. Lediglich die Konsumgewohnheiten und die Gier der Reichen haben sich weltweit angeglichen (aber vielleicht war das ja immer mit Globalisierung gemeint und ich habe es falsch verstanden). Ich gehe davon aus, dass sich Warenströme langfristig ändern werden und alle Beteiligten (Staaten und Firmen) wieder mehr darauf achten werden, Abhängigkeiten zu vermeiden. Der Autohersteller, dessen Werk still steht weil ein Kabelbaum von einem ukrainischen Lieferanten fehlt, wird kurzfristig Ersatz finden, auch wenn das die Marge drückt. Staaten die Erdöl oder Erdgas aus Russland importieren, werden am Weltmarkt ebenfalls kurzfristig Ersatz finden, wenngleich zu horrenden Preisen (meine Definition für "horrende Preise" lautet entweder "viel Geld bezahlen" oder aber "mit Leuten reden müssen, mit denen man nicht reden möchte"). Staaten, die Getreide aus der Ukraine einführen, stehen jedoch vor einem weitaus größeren Problem. Es ist halt nicht alles in unbegrenzten Mengen auf diesem Planeten verfügbar. 

Was genau für Auswirkungen auf uns zukommen weiß natürlich niemand (die Talkshows werden trotzdem voll sein). Aber mal ehrlich: um den Einfluss eines Parameters in einem komplizierten nichtlinearen System herauszufinden gibt es nur eine Möglichkeit: man guck, was passiert, wenn der Parameter herausgenommen wird. Und siehe da: die Ukraine hat offensichtlich noch etwas ganz anderes exportiert, was für unseren bequemen Lebensstil in Deutschland erforderlich ist: Lkw-Fahrer, die als Arbeitssklaven der Moderne wochenlang in ihrem Fahrerhaus leben und Produkte aus den Billiglohngebieten in die Wohlstandsgebiete fahren. Wie zum Beispiel den Kabelbaum aus der Ukraine an das Montage-Band nach Deutschland. 

Was genau für Auswirkungen auf uns zukommen werden, das weiß natürlich niemand, aber ich gehe mal davon aus, dass es uns Geld und Wohlstand kosten wird. Die Kosten eines Krieges tragen selten die Menschen, die ihn begonnen haben. Meistens zahlen andere den Preis. Und angesichts des Leids nur drei Flugstunden von uns entfernt erscheint mir die Sorge vor einem kleinen bisschen Wohlstandsverlust unangemessen.    

Das verlinkte Google Spreadsheet für Depot und Einnahmen ist aktualisiert.  


Freitag, 4. Februar 2022

 

Kontostand 01.02.2022



Anfang Februar, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                    76.020 €
Einnahmen aus Dividenden:        433 €   (brutto)
Estateguru:                                   273 €
Einnahmen aus Zinsen:                   0 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                          76.293 €
zu versteuernde Einnahmen:            433 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 91 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           91 €
Einnahmen:       319 €      (nach Steuer)
Gewinn:              228 €      (nach Steuer)
 
Die Einnahmen im Januar entsprechen den Erwartungen. 

Das Wort des Monats heißt: Inflation. Nein, nicht Ukraine, das ist vielleicht etwas für den nächsten Monat. Heute geht es um Inflation. Mich beschleicht immer wieder das Gefühl, dass der Begriff da draußen anders verwendet wird als ich ihn verstehe. Daher der Reihe nach:
Ich habe mal ein Interview mit dem Herrn Merz gelesen (also dem von der CDU), in der er statt Inflation immer das Wort Geldentwertung verwendet hat. Das hat mir gefallen, denn genau das ist es: eine Entwertung des Geldes. Was in den Medien als Zahl genannt und gedruckt wird, ist in der  Regel die erste Ableitung der Kaufkraft über die Zeit, leicht zu erkennen an der Einheit [Prozent pro Jahr]. Wenn man die Kaufkraft des Geldes über die Zeit aufträgt, dann entspricht dies der Steigung der Kurve.
Das ist immer so ein Trick: wenn etwas nicht besser wird, dann argumentiere ich über die Steigung und feiere es als Erfolg, wenn die Geschwindigkeit, mit der es schlechter wird, abnimmt. 
Wenn nun die Frau Lagarde sagt, dass die Inflation nur vorübergehend sein, dann mag das stimmen oder auch nicht. Klar ist aber: auch wenn die Inflation vorübergehend wäre und morgen auf null Prozent/Jahr fallen würde, dann bleiben die Preise da, wo sie sind. Ein Rückgang der Inflation macht die Stromrechnung nicht billiger. Und den Rotwein auch nicht. 
Beispiel gefällig? Wenn sich ein Kind in Mathe von einer 4 auf eine 5 verschlechtert hat, dann sagt Frau Lagarde: die Verschlechterung von einer Note / Schuljahr ist vorübergehend, die Verschlechterung wird in Zukunft wieder ein normales Niveau erreichen. Wenn sie recht behält, dann geht die Verschlechterung zurück und das Kind verschlechtert sich nicht weiter. Eine 5 in Mathe hat es trotzdem noch.

Und Frau Lagarde setzt noch einen drauf und behauptet, dass die kommenden Tarifrunden keinen Einfluss auf die Inflation hätten, da sich die Löhne ja an der Produktivität orientieren würden. Was mich an dem Thema so ärgert, das ist die Frechheit, mit der man uns verkaufen will, dass die Inflation nur vorübergehend sei. Das wird nicht stimmen, die Zeit der niedrigen Inflation ist erstmal vorbei und man sollte erst recht nicht so tun, als ob der Preisanstieg nur vorübergehend sei. Obwohl alle Beteiligten es besser wissen müssten. Insbesondere Frau Lagarde wird es sehr wohl besser wissen: wenn ich mir die universitäre Ausbildung und den beruflichen Werdegang der Dame anschaue und mit Ausbildung und Berufserfahrung der Damen (und Herren) unserer aktuellen Regierung in Berlin vergleiche, dann stelle ich fest, dass wir da etwas den Anschluss verloren haben. 

Machen wir es kurz: die Geldentwertung ist gekommen um zu bleiben. Sehen wir es von der positiven Seite: Statt sich über die gestiegenden Preise zu ärgern rät der Affe des Blogs zur Freude, denn so günstig wie heute werden Strom, Gas und Rotwein nie wieder. 

Irgendeine jüngst veröffentlichte  Umfrage hat gezeigt, dass junge Menschen mit dem Begriff Inflation nichts anfangen können. Verständlich, denn hinter uns liegen 20 Jahre mit unterdurchschnittlich niedriger Inflation - und trotzdem ist infolge der Geldentwertung die Kaufkraft in diesem Zeitraum um rund 25% gefallen: 1000€ aus dem Jahr 2002 haben heute eine Kaufkraft von 750€. Wie gesagt, das waren die guten Jahre mit geringer Inflation. Bei einer angenommenen Inflation von 5% / Jahr haben 1000€, die ich heute unter das Kopfkissen lege, in 20 Jahren eine Kaufkraft von rund 375€. Soviel zur Mathematik und zu dieser lustigen Zahl im Rentenbescheid. 

Damit zur Börse: Wenn Wachstumswerte ihre astronomisch hohe Bewertung damit rechtfertigen, dank ihres Wachstums in 20 Jahren einen astronomisch hohen Gewinn zu machen, dann kommen angesichts der hohen Inflationsrate Zweifel auf, was dieser zukünftige Gewinn denn in der Zukunft noch Wert sei. Womit sich mir erklärt, warum dieser Tage Wachstumswerte an der Börse verkauft werden. Daher hält sich affe70 von Wachstumswerten fern und setzt auf Papiere, die bereits heute Gewinn machen und diesen auch ausschütten.

Im Umkehrschluss bedeutet das aber leider nicht, dass das Depot von affe70 ungeschoren durch die stürmische Zeit kommt. Der Wert des Depots ist den letzten Wochen gefallen und so lange unklar bleibt, wie, wann und wie oft die Zentralbanken in USA und EU handeln, so lange werden wir mit volatilen Kursen leben müssen. Und bis dahin werden die Positionen im Depot ausgebaut, die eine hohe Beständigkeit gegen Inflation haben. Oder besser: die Papiere, von denen der Affe des Blogs glaubt, dass sie eine hohe Beständigkeit gegen Inflation haben. Was ja nicht das gleiche sein muss. Jeder scheitert auf seine Art.

Augen zu und durch.

Das verlinkte Google Spreadsheet für Depot und Einnahmen ist aktualisiert.

Donnerstag, 13. Januar 2022

 

Kontostand 01.01.2022



Anfang Januar, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                    76.661 €
Einnahmen aus Dividenden:        561 €   (brutto)
Estateguru:                                   273 €
Einnahmen aus Zinsen:                   13 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                          76.473 €
zu versteuernde Einnahmen:            573 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 92 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           92 €
Einnahmen:       422 €      (nach Steuer)
Gewinn:              330 €      (nach Steuer)
 
Die Einnahmen im Dezember fielen etwas höher aus als geplant, was an den Sonderausschüttungen bei MAIN und BSTZ liegt. Sowas kommt auch vor. 

Gleichzeitig wurden die preferred shares ECCB zur Hälfte eingezogen und zurückbezahlt. Die andere Hälfte hat affe 70 über die Börse verkauft, eine Position unterhalb eines gewissen Mindestbetrags macht dann auch keinen Sinn.
Das Rückzahlen von preferred shares passiert dieser Tage häufiger, denn ab dem sogenannten call-date kann der Emittent unter bestimmten Bedingungen die Aktien einziehen und den festgeschriebenen Nennwert auszahlen. Hier werden Fluch und Segen der preferred shares deutlich: Mit der Rückzahlung muss sich der Anleger eine neue Anlage suchen, aber der bezahlte Nennwert ist bekannt und verlässlich. Das ist bei normalen Aktien nicht der Fall. Was eine Aktie eines fernen Tages für einen Wert hat, wird sich erst dann herausstellen, wenn man eines fernen Tages an der Börse einen Käufer sucht.
Angesichts niedriger Zinsen (und sich am Horizont abzeichnenden Zinssteigerungen) macht es für das Unternehmen durchaus Sinn, die alten, hochverzinsten preferred shares zurückzuzahlen und über irgend einen Weg neues, billigeres Kapital einzusaugen.

Langer Rede kurzer Sinn: ECCB ist raus aus dem Depot. Reingekommen sind die preferred shares NRZ.PRD, also die preferreds aus der Serie D von New Residential (NRZ). Bei NRZ handelt es sich um einen REIT aus dem Segment der Einfamilienhäuser, die frisch aufgelegten preferreds Serie D haben einen Nennwert von 25USD und werden zunächst mit 7% "fixed-rate" verzinst, wobei die Auszählung vierteljährlich erfolgt. Die Rückzahlung erfolgt am oder nach November 2026, je nach Wunsch von NRZ. Es handelt sich um ein "cumulative preferred share", was bedeutet, dass sich eventuell nicht bezahlte Dividenden akkumulieren und eines Tages ausbezahlt werden müssen. Die Inhaber der preferreds müssen bedient werden, bevor der Inhaber der regulare shares auch nur einen Cent Dividende bekommt. Die Nicht-Auszahlung der Dividenden der preferred shares kommen einer Insolvenz des Unternehmens gleich.
Interessant wird es nach dem call date am 15.11.2026: wenn die Papiere nicht eingezogen und zurückbezahlt werden, wird die fixed-rate-Verzinsung umgestellt auf eine floating-rate Verzinsung, die sich aus der Verzinsung 5jähriger US-Staatsanleihen plus 6.223% berechnet, oder kurz: US five-year-treasury + 6.223%.
Im Falle steigender Zinsen (die sich dann auf die 5jährigen Staatsanleihen durchschlagen werden) steigt der Coupon der Papier mit - solange NRZ nicht die Rückzahlung der 25USD pro Stück vorzieht. Der Korrektheit wegen sei erwähnt, dass affe70 die Papiere am Markt für etwas über 25 USD gekauft hat, womit die Rendite nicht ganz dem Coupon von 7% entspricht sondern bei etwa 6.9% liegt. Aber irgendwas ist ja immer.
Schön an dem Papier ist, dass sowohl die jährliche Ausschüttung, als auch der eines Tages zurückbezahlte Wert schon heute bekannt sind. Und sollten die Zinsen steigen, dann steigt die Dividende ab 2026 mit. Also sehr viel Sicherheit - solange es die Firma New Residential (NRZ) denn in 4 Jahren noch geben sollte. Aber mehr Sicherheit ist bei 7% Rendite heute nicht zu haben.

Das verlinkte Google Spreadsheet für Depot und Einnahmen ist aktualisiert.