Samstag, 5. November 2022

 

Kontostand 01.10.2022



Anfang Oktober, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                    69.452 €
Einnahmen aus Dividenden:        550 €   (brutto)
Estateguru:                                     70 €
Einnahmen aus Zinsen:                   0 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                          69.522 €
zu versteuernde Einnahmen:            512 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 82 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           82 €
Einnahmen:       405 €      (nach Steuer)
Gewinn:              323 €      (nach Steuer)
 
Die Einnahmen entsprechen den Erwartungen. 

Der Depotwert sinkt, was zum Großteil an den steigenden Zinsen der Fed liegt. Der Depotwert interessiert mich aber nicht sonderlich: ich kaufe Einkommen. Und aufgrund der steigenden Zinsen ist Einkommen jetzt günstiger zu haben als noch vor einem Jahr. Auch mein bereits gekauftes Einkommen ist jetzt logischer Weise weniger Wert. Solange das Einkommen weiter fließt, bin ich zufrieden.

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Samstag, 1. Oktober 2022

 

Kontostand 01.09.2022



Anfang September, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                    76.608 €
Einnahmen aus Dividenden:        512 €   (brutto)
Estateguru:                                     84 €
Einnahmen aus Zinsen:                   0 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                          76.693 €
zu versteuernde Einnahmen:            512 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 84 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           84 €
Einnahmen:       377 €      (nach Steuer)
Gewinn:              293 €      (nach Steuer)
 
Die Einnahmen entsprechen den Erwartungen. 

Die aktuelle Lage wird durch zwei Worte beschrieben: Inflation und Rezession. Das bedeutet für affe70: keine Änderungen vornehmen, abwarten. Da die Zinsen an allen Ecken und Kanten steigen, wird der Werte des Depots weiter zurückgehen, so dass sich für das niedrigere Kursniveau wieder ein vom Markt als angemessen betrachtetes Zinsniveau einstellt. Das bedeutet nichts anderes, als einen zu erwartenden Kursrückgang. Und zwar so lange, bis die von den Zentralbanken losgetretene Rezession zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führt und die Zentralbanken erneut an der Zinsschraube drehen werden, diesmal aber in die andere Richtung. Was bleibt ist die Frage, wie stark die Weltwirtschaft von der Rezession betroffen sein wird und wie groß der Schaden durch insolvente Firmen werden wird.
Das werden wir in 2 Jahren wissen. Bis dahin wird der cashflow wieder in attraktive Wertpapiere reinvestiert.

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Sonntag, 4. September 2022

 

Kontostand 01.08.2022



Anfang August, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                    77.927 €
Einnahmen aus Dividenden:        524 €   (brutto)
Estateguru:                                     85 €
Einnahmen aus Zinsen:                   0 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                          77.011 €
zu versteuernde Einnahmen:            524 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 85 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           85 €
Einnahmen:       386 €      (nach Steuer)
Gewinn:              301 €      (nach Steuer)
 
Die Einnahmen entsprechen den Erwartungen. Der Depotwert ist wieder gestiegen, was aber von untergeordnetem Interesse ist.

Die Inflation steigt, die EZB muss etwas tun  denn je länger die Inflation derart hoch bleibt, desto eher wird das Volk aufbewahren und z.B. die Unterstützung des Regierungskurses in Sachen Ukraine verweigern. Andererseits wird die Inflation in einigen Monaten von selbst sinken. Wohlgemerkt: die Inflation geht nach Auffassung von affe70 zurück - die Preise sind gekommen, um zu bleiben. Da die EZB bis heute nur rumgeeiert hat  wird sie den Zinsschritt kräftig aber spät umsetzen, denn dann kann sie den oben erwähnten Rückgang als eigenen Erfolg proklamieren.

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Samstag, 2. Juli 2022

 

Kontostand 01.07.2022



Anfang Juni, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                    69.920 €
Einnahmen aus Dividenden:        475 €   (brutto)
Estateguru:                                     85 €
Einnahmen aus Zinsen:                   0 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                          70.005 €
zu versteuernde Einnahmen:            475 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 86 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           86 €
Einnahmen:       350 €      (nach Steuer)
Gewinn:              264 €      (nach Steuer)
 
Die Einnahmen entsprechen den Erwartungen. Der Depotwert ist geschrumpft, was aber kein Grund zur Sorge ist.

Reden wir über Inflation und Zinsen. Klingt wie zwei Themen, ist aber ein.
Was Inflation ist, wird ja jetzt ständig in der Zeitung erklärt, weiß also jeder, der in der Disziplin "Lesen und Verstehen" halbwegs auf Ballhöhe ist. Die Inflation wird bezogen auf den gleich Monat im Vorjahr berechnet, daher gibt es keinen Grund, warum die Zahlen für den Monat Juli hätten deutlich geringer ausfallen sollen. Und nur so nebenbei: wenn die Inflation eines Tagen bei 1% liegen sollte, dann sind unsere Kosten unverändert - manchmal habe ich den Eindruck, Politiker glaube, dass die Preise bei geringerer Inflation wieder zurückgehen. Das wird nicht der Fall sein.
Aber zurück zum Zusammenspiel zwischen Zins und Inflation: Die Europäische Zentralbank ist die Hüterin des Leitzins, macht also das, was die Bundesbank gemacht hat, bevor wir das Thema aus der Hand gegeben haben: sie reguliert den Leitzins. Das ist recht einfach: wenn die Konjunktur leidet, dann verbilligt sie das Geld durch niedrige Zinssätze. Oder: wenn die ersten Anzeichen einer kommenden Inflation sichtbar werden, dann hebt sie den Leitzins rechtzeitig an, mach Geld teurer und wirkt der Inflation entgegen. Im Internet gibt es unzählige Diagramme die den Verlauf von Inflation und Leitzins über mehrere Jahrzehnte darstellen, kann man alles googeln.

Die Bundesbank hatte immer die Preisstabilität, also eine niedrige Inflation im Blick. Das war Deutschland damals halt wichtig. Jetzt aber hockt da die EZB und dreht an den Stellschrauben und hat gleich mal ein riesiges Problem: Staaten wie Deutschland schauen auf die Inflation und fordern einen Anstieg der Zinssätze, damit die Inflation zurückgeht. Staaten, die eher im Süden Europas liegen, haben da eine komplett andere Sichtweise, dort wird eine höhere Inflation als positiv angesehen. Mit jedem Prozent, das die Währung an Wert verliert, verlieren die Schulden von Gestern ihren Schrecken. Nach Kaufkraft muss man ja jedes Jahr weniger zurückzahlen. 
Die EZB wird es wohl kaum beiden Seiten recht machen können. Das durchschlagstärkste Argument haben jedoch die Südländer. Wenn die EZB das Problem löst, indem sie die Zinsen anhebt, dann können die Südstaaten sich erstmal keinen neuen Kredit mehr leisten und die ausstehenden Kredite nicht mehr zurückzahlen. Staatsbankrot oder Ausstieg aus dem Euro wären die einzigen Optionen. Aber ein Scheitern des Euros will weder die EZB (die wären dann ja ihren Job los) noch die Politik. Also macht die EZB weiter wie bisher: sie redet über Zinsanstiege, die dann nur zögerlich umgesetzt werden, oder sie kündigt heftige Zinsschritte an, in der Hoffnung, dass die Androhung alleine einen Effekt hat. Aber einen Anstieg von 0.25% mehrmals im Jahr wird die EZB wohl kaum durchhalten können. Wer sich die Rendite 10jähriger italiensicher Staatsanleihen anschaut, der stellt fest, dass diese im Sommer 2021 bei etwas unter 0.6% lag. Im März 2022 waren es schon etwa 2.0% und im Juni 2022 lag die Rendite kurzfristig bei über 4%. Heute sind es etwa 3.2%. Der Trend ist klar: sollten die Zinsen deutlich steigen, dann muss Italien einen noch deutlich höheren Zinssatz anbieten, damit die Anleihen überhaupt jemand kauft. Das wird teuer.

Interessant ist auch die Frage, wer diese Staatsanleihen eigentlich im Keller liegen hat. Das sind nicht selten Bankhäuser in ganz Europa. Die italienischen Staatsanleihen liegen z.B. häufig in den Kellern italienischer Banken. Und wenn die Zinsen steigen, dann sinkt der Buchwert der Anleihen. Unweigerlich. Gut vorstellbar, dass es in Europa eine Vielzahl von Bankhäusern gibt, die das in ihrer Bilanz nicht verkraften können.

Eine lang andauernde Phase steigender Zinsen kann in der EZB also niemand wirklich wollen. Die Folgen wären unschön. Eine konstant hohe Inflation will aber auch niemand. Jetzt meine Prognose: die EZB wurschtlet weiter vor sich hin, wird sich für halbherzige Zinsschritte entscheiden, die irgendwann stoppen. Den überschuldeten Staaten hilft man durch seltsame Hilfsmaßnahmen, mit denen man versucht, die Mechanismen der Märkte außer Kraft zu setzten. Immerhin, die nebulösen Formulierungen über derartige Hilfen haben die Rendite der italienischen Staatsanleihen ja schon mal am weiteren Anstieg gehindert. Aber auf Dauer bleibt es ein Gemurkse. 

Was ich sagen will: beruhigend zu wissen, dass affe70 das geliehene Geld in US-Dollar angelegt hat.


Das verlinkte Google Spreadsheet für Depot und Einnahmen ist aktualisiert

Sonntag, 5. Juni 2022

 

Kontostand 01.06.2022



Anfang Juni, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                    74.557 €
Einnahmen aus Dividenden:        449 €   (brutto)
Estateguru:                                     85 €
Einnahmen aus Zinsen:                   0 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                          74.642 €
zu versteuernde Einnahmen:            449 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 87 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           87 €
Einnahmen:       331 €      (nach Steuer)
Gewinn:              243 €      (nach Steuer)
 
Die Einnahmen entsprechen den Erwartungen, wenngleich der CEF RiverNorth Specialty Finance (RSF) mit seiner Zahlung es nicht mehr in die Monatsabrechnung April geschafft hat, Captrader weist den Eingang erst auf der Juni aus. Da es sich um einen Monatszahler handelt, werden im Juni vermutliche zwei Einnahmen auftauchen. Das stört nicht weiter, ist aber schlecht für die Statistik. Trotzdem bleibe ich bei dem Vorgehen, dass ich die Einnahmen in dem Monat zähle, in dem sie auf dem Konto eingegangen sind.

So langsam kommt die Inflation in den Schlagzeilen, den dummen Phrasen der Politiker und den Supermarktkassen an. Der letztgenannte Punkt ist unerfreulich, die beiden anderen Punkte durchaus unterhaltsam, denn während die Inflation bei den Preisen erste Spuren hinterlässt, finden die Politiker Gegenmaßnahmen, auf die man nur kommt, wenn man hat Politiker ist. Aber ich will jetzt den Politikern gegenüber nicht ungerecht sein, denn die haben es dieser Tage nicht leicht: Leute ohne Studienabschluss, Berufsausbildung oder Berufserfahrung sollen Probleme lösen, die sie nicht verstehen. Entsprechend bekloppt sind die Lösungsvorschläge:
Statt Energie einzusparen, bekommt jeder steuerpflichtige Arbeitnehmer 300€ vom Arbeitgeber ausbezahlt. Wer nicht arbeitet, der braucht offensichtlich keine Entlastung. Rentner zum Beispiel. 
Statt Anreize zum Sparen von Kraftstoffen zu geben, gibt es einen Tankrabatt: Davon profitiert theoretisch hauptsächlich der SUV-Fahrer mit einem Verbrauch von mehr als 15L/100km. Wer weniger verbraucht, hat auch weniger vom Rabatt. Durch den Krieg in der Ukraine hat sich das Rohöl verteuert und der durch den Rabatt gestützte Verbrauch generiert so Mehreinnahmen für Russland. Die Ersparnis bleibt aber theoretischer Natur, da die Preise an der Tankstelle in der Praxis nicht gefallen sondern gestiegen sind. Die Anmerkung, dass das Wort "Rabatt" total falsch ist, weil es sich nur um eine vorübergehende Absenkung der Energiesteuer auf das europarechtlich vorgeschriebene Mindestmaß handelt, erspare ich mir.
Und dann ist da noch das 9-Euro-Ticket, mit dem das Volk beglückt wird. Ich hatte den Eindruck, dass die Züge am 01. Juni überfüllt waren mit Radio- und Zeitungsreportern, die über die Situation in den vollen Zügen berichten wollten. Die Sorge der Presse galt dem armen Sylt, dass nun von Proleten überrannt wird. Aber was, bitte schön, bringt diese Wahnsinnsidee dem Berufspendler?

Aber: das alles regt den Affen des Blogs zwar mächtig auf, beeinflusst aber seine Investitionen nicht, da kein deutscher Wert im Depot liegt. Die Werte im Depot sind überwiegend auf USD nominiert, ein wenig CAD ist auch dabei. Und wenn affe70 in den letzten 2 Monaten vom starken Dollar (gegenüber dem Euro) profitiert hat, so leidet er jetzt unter der Gegenbewegung, wenn der Dollar gegenüber dem Euro schwächelt. Dabei haben beide Währungen mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.

Wie geht es weiter? Als Reaktion auf eine immer unentspanntere Welt baut affe70 sein Investment in NorthLake Capital Partner weiter aus. 

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Sonntag, 15. Mai 2022

 

Kontostand 01.05.2022



Anfang April, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                    76.775 €
Einnahmen aus Dividenden:        485 €   (brutto)
Estateguru:                                     85 €
Einnahmen aus Zinsen:                   3 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                          76.859 €
zu versteuernde Einnahmen:            488 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 88 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           88 €
Einnahmen:       359 €      (nach Steuer)
Gewinn:              271 €      (nach Steuer)
 
Die Einnahmen entsprechen den Erwartungen. 

Die Einnahmen sprudeln langsam aber stetig. Der Wert des Depots liegt leicht hinter seinen Höchstständen zurück, aber das interessiert mich nicht weiter. Der Aktienkurs spiegelt ja nur wieder, was der Nachbar gerade bereit ist, für meine Aktien zu bezahlen. Und wer weiß, wo ich wohne, der wird auf diese Art der Wertermittlung nicht viel geben.

Bei der Zusammensetzung des Depots versuche ich, die Risiken, die durch einen Ausfall einer einzelnen Position entstehen, in den Griff zu bekommen. Dazu könnte ich jetzt jeden Wert mit einem eigenen Ausfallrisiko versehen, aber das führt vermutlich zu nichts. Daher lager ich die Risikobewertung aus an den Markt. Ich baue die einzelnen Positionen des Depots so aus, dass jeder Wert eine Dividende von 20 USD zahlt. Das kommt meiner gewünschten Risikostreuung deutlich besser entgegen, als wenn ich in jede Position einen festen Betrag investiere. 
Übergeordnete Risiken werden dadurch nicht angegangen, aber der Einfluss eines einzelnen Wertes wird so korrigiert. Soweit der Plan. 

Das verlinkte Google Spreadsheet für Depot und Einnahmen ist aktualisiert.

Dienstag, 19. April 2022

 

Kontostand 01.04.2022



Anfang April, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                    76.766 €
Einnahmen aus Dividenden:        451 €   (brutto)
Estateguru:                                   235 €
Einnahmen aus Zinsen:                   0 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                          77.001 €
zu versteuernde Einnahmen:            451 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 89 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:           89 €
Einnahmen:       332 €      (nach Steuer)
Gewinn:              243 €      (nach Steuer)
 
Die Einnahmen entsprechen den Erwartungen. 

Im letzten Monat stand die Abspaltung von Warner Bros von AT&T an. Die eingebuchten Aktien von Warner Bros (WBD) wurden sofort verkauft. Langfristig möglicherweise eine Aktie mit Potential, zahlt aber keine Dividende, also weg damit. 

Dann habe ich die Preferred Shares CDR.PC verkauft. Hier galt die Überlegung: lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Ich betrachte den Kampf als verloren, was mit den Besitzern der preferred shares da gemacht gemacht wurde, ist in einem Forum im Internet mit dem Begriff "highway robbery" beschrieben worden. Passt.

Beide Investments waren eher mau, da ist einiges an Geld im Depot vernichtet worden. Aber egal, ich gucke selten zurück, schaue lieber nach vorne, denn da gehe ich hin.

Das frei gewordene Kapitel habe ich genutzt, um eine neue Position im Depot aufzubauen: NewLake Capital Partner (NLCP). Seltsamerweise schreiben die sich wirklich ohne Leerzeichen zwischen New und Lake. Die Gründe dafür konnte ich nicht recherchieren. NLCP ist eine REIT, dass ähnlich wie andere bekannten Unternehmen aus dem REITS-Universum (Realty ist sicherlich einer der bekanntesten Werte), sein Geld mit dem sogenannten triple-net-leasing verdient. Gemeint ist damit, dass eine Immobilie an einen Mieter vermietet wird und der Mieter dann die Kosten für Versicherung, Versorgung und Verbrauch übernimmt. Der Vermieter hat also keine Ausgaben mehr, sondern nur noch Einnahmen.
Das mehrere Vorteile: wer z.B. einen Baumarkt betreibt, der braucht sein Kapital für den Warenverkehr und kann es sich nicht leisten, Kapital in einem Gebäude zu binden. Da macht es Sinn, das Gebäude zu mieten, wenn möglich mit langfristig laufenden Mietverträgen. Es ist auch nicht unüblich, dass ein Firma eine Immobilie an einen REIT verkauft, um sie dann zurück zu mieten, das nennt sich dann sale-and-lease-back. 
NewLake Capital Partner ist spezialisiert auf Immobilien zur Anpflanzung von Cannabis Pflanzen, die dann an vom jeweiligen Bundesstaat lizenzierte Betreiber vermietet werden. Das Portfolio umfass (Stand März 2022) 29 Anlagen mit etwa 1.5 M square feet Grundfläche, verteilt auf 11 Bundesstaaten. Etwa 89% der Fläche stehen für den Anbau zur Verfügung, während die restlichen 11% als Verkaufsfläche genutzt werden. 100% der Nutzfläche, die NLCP besitzt, ist vermietet und momentan gibt es weder ausstehende Mieten, Mietstundungen oder ähnliche Verzögerungen auf der Einnahmen-Seite. Das ist bei REITs in der letzten Zeit nicht selbstverständlich.
Mit einer Marktkapitalisierung von etwa 500 Millionen USD ist NLCP ein eher kleinerer Player am Markt, die Firma wurde 2019 gegründet und ist erst in der zweiten Jahreshälfte 2021 mit seinem IPO am Aktienmarkt unterwegs, wobei es noch kein Listing an einer bekannten Börse gibt, ein Listing an der NSADAQ wird noch angestrebt. Gekauft habe ich die Papiere am OTC market, was beweist, dass die Papiere handelbar sind. Die Regularien der Aufsichtsbehörden sind allerdings bei an OTC markets gehandelten Firmen nicht ganz so streng, womit ein gewisses Verlustrisiko dieser Wertpapiere einhergeht.

Nachdem die Firma durch den Börsengang eine Menge Geld eingesammelt hat, steht ausreichend Kapital für Wachstum zur Verfügung. Das Unternehmen hat momentan so gut wie keine Schulden und kann weitere Projekte in bar bezahlen: auf dem Konto liegen noch rund 127 Millionen USD in cash, erst wenn die ausgegeben sind, muss über die Beschaffung von weiterem Kapital nachgedacht werden. Das eingesetzte Kapital erwirtschaftet einen Ertrag von über 12% p.a., wobei die langfristigen Mietverträge eine feste jährliche Mietsteigerung von 3 bis 4 Prozent beinhalten. Damit sind künftige Gewinnsteigerungen garantiert, was gerade im Anblick der drohenden Inflation beruhigend ist.
 
NewLake Capital Partner ist nicht die das einzige Unternehmen, das in diesem Markt tätig ist. Die bekannteste Firma ist vermutlich Innovative Industrial Properties Reit (IIPR), die nicht nur bedeutend größer, sondern auch länger an der Börse notiert und deutlich teurer sind. Hinzu kommt, dass IIPR gerade einen aktivistischen Hedge Fond am Sack hat, der die Aktien erst geshortet hat und nun das Geschäftsmodell von IIPR in Frage stellt und den Kurs drückt. Ob die Wette aufgeht, wird sich zeigen. NLCP ist für derartige Machenschaften viel zu klein, da sehe ich eher die Gefahr, dass einer der Großen des Business das Unternehmen aufkauft und übernimmt. Damit würde ich zwar einen Gewinn erzielen, aber dann wären die 5,4% jährliche Dividende leider auch weg.

An der Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Kreditwürdigkeit der Firma NLCP letztendlich an der Kreditwürdigkeit ihrer Mieter hängt. Und deren Kreditwürdigkeit wiederum hängt massiv von der Zukunft des legalen Konsums von Cannabis-Produkten in Amerika ab. Das US-amerikanische System kennt da viele Nuancen, bei denen zwischen medizinischen Anwendung und dem sogenanntem "recreational use" unterschieden wird. Die Entwicklung in diesem Bereich ist schwer vorauszusagen, aber meine Erfahrung sagt mir, dass Politik im Zweifel immer nur eins veranlasst: Stillstand. Und das würde ein Manifestieren des Status Quo bedeuten, womit Firmen wie NLCP gut leben können.

Im Depot befinden sich 19 Aktien von NLCP, gekauft für 434 USD.  Die erwartete Dividende liegt bei 6 USD pro Quartal.  

Das verlinkte Google Spreadsheet für Depot und Einnahmen ist aktualisiert