Sonntag, 18. Dezember 2022

 

Kontostand 01.12.2022



Anfang Dezember, Zeit für einen Kassensturz. Der aufgenommene Kredit von 61.500€ ist voll investiert. Auf den Kontoauszügen finden sich folgende Zahlen:

Wertpapierdepot:                    72.279 €
Einnahmen aus Dividenden:        568 €   (brutto)
Estateguru:                                      0 €
Einnahmen aus Zinsen:                   0 €   (brutto)

In Summe ergeben sich folgende Werte:
Depot:                                          72.279 €
zu versteuernde Einnahmen:            568 €

Für den Ratenkredit wurden 648 € (376 € aus Kredit 1 plus 272 € aus Kredit 2) abgebucht, darin sind 81 € Kreditzinsen enthalten, der Rest ist Tilgung.

Da ich die Tilgung als Sparrate für mein Prepaid-Depot betrachte, stehen auf der Ausgabenseite nur die Kreditzinsen. Bei 25% Kapitalertragssteuer zuzüglich Soli ergibt sich nach Steuer folgende Situation (gerundet):
Ausgaben:            81 €
Einnahmen:       418 €      (nach Steuer)
Gewinn:              337 €      (nach Steuer)
 
Die Einnahmen entsprechen den Erwartungen. 

Technische Anmerkung: da ich bei estateguru keine Investitionen mehr laufen habe, werde ich in Zukunft die Angaben zu Depotwert und Einnahmen bei estateguru streichen.

Ansonsten war es wieder einmal ein durchwachsener Monat. Die Einnahmen laufen recht stabil, lediglich bei dem einen oder anderen CEF gab es eine Kürzung der Dividende.

Die steigenden Zinsen lassen den Wert meiner cash-flow-Maschine fallen. Klar, wenn man am Kapitalmarkt mehr Zinsen bekommt, dann kann man sich eine Maschine, die monatlich 500 USD generiert, etwas billiger kaufen. Daher schaue ich auch diesen Monat nicht auf den Depotwert, ich schaue auf die Einnahmen. Und die laufen recht stabil.

Der Euro hat sich relativ zum US-Dollar erholt. Das führt dazu, dass meine Einnahmen, die ausschließlich in US-Dollar anfallen, auf Euro-Basis etwas weniger Wert sind. Langfristig sehe ich aber den Trend wieder in Richtung Verfall  des Euros laufen. Trotz aller markigen Worte der EZB, dass man die Zinsen weiter anzuheben bereit sei: das wird nur bis zu einem bestimmten Punkt gehen, dann fliegt der Bluff auf, denn die Südländer ächzten jetzt schon unter ihrer Zinslast. Das gibt die EZB ja such indirekt zu, indem sie behauptet, die Anleihenkäufe zu reduzieren. Und was macht sie in Wirklichkeit? Sie reduziert zwar tatsächlich den Ankauf von Anleihen, aber das was sie kauft, sind Anleihen aus den ächzenden Südländern. Dem entnehme ich, dass das Problem der EZB durchaus bekannt ist und man es bereits jetzt zu mildern versucht. Meiner Einschätzung nach ist die EZB nicht annähernd so frei in der Wahl des Zinssatzes, wie sie vortäuscht.

Aber ich kann mich auch irren, dann ist mit weiter sinkenden Einnahmen auf Euro-Basis zu rechnen. Das wäre ärgerlich. Nicht wegen des Irrens, sondern wegen der Einnahmen, Irren ist bei Prognosen die Regel. Die Wirtschaftsweisen zum Beispiel lagen mit ihren Gutachten auch immer daneben. 

Das verlinkte Google Spreadsheet für Depot und Einnahmen ist aktualisiert

3 Kommentare:

  1. Hallo Affe wie wäre es in Zeiten steigender Zinsen auf einen BDC wie zum Bsp. ARCC zu investieren. BDC's haben ja die Eigenschaft mehr Dividenden auszuschalten wenn die Zinsen ansteigen? Gruß AlKi

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  2. Kurze Antwort: ja, eigentlich schon.

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  3. Ich gehe mal davon aus, dass wir beide wissen, was BDCs so machen: die investieren Geld, das sie sich am Kapitalmarkt leihen, in Firmen, die aus irgendwelchen Gründen Geld brauchen. Von den Firmen bekommen die BDCs dann irgendwelche Sicherheiten.

    Für Ares Capital ARCC konkret (Stand November 2022):
    Das geliehene Geld ist zu 72% zu einem festen Zinssatz geliehen. Gut möglich, dass ein Teil der verbleibenden 28% gegen steigende Zinsen abgesichert ist.
    Die Sicherheiten, die ARCC von den Firmen bekommen, sind in der Regel "floating rate". Früher hieß das sowas wie Libor plus x, heute gibt es andere Referenzzinssätze, aber das Prinzip bleibt gleich: der Zinssatz ist variabel, der Schuldner zahlt den Referenzzinssatz plus x, wobei x >> 0.
    Wenn die Zinsen (und somit der oben genannte Referenzzins) steigen, dann steigen die Zinseinnahmen automatisch mit. Die Kapitalkosten sind fix, bleiben also konstant. Oder kurz: Die Einnahmen steigen, die Ausgaben bleiben konstant. Wie cool ist das denn?!
    ARCC geht davon aus, dass ein Anstieg des Zinssatzes von einem Basispunkt zu einem Anstieg des "Core Earnings per Share" um 0.27$ führt. Das ist viel.

    Jetzt zur Schattenseite: Bei den Sicherheiten handelt es sich zu fast 70% um "Senior Secured Loans", also Papiere, die im Falle einer Insolvenz im Rang recht weit oben stehen. Was das Wert ist, muss sich im Falle einer Insolvenz des Unternehmens zeigen, denn die steigende Zinslast kann für ein Unternehmen problematisch werden, insbesondere in einem von einer Rezession geprägten Umfeld. Daher sind grenzenlos steigende Zinsen nicht nur gut für ARCC.
    Und zu guter Letzt ist das oben gesagt den Marktteilnehmern bewusst und vermutlich längst irgendwie im Kurs eingepreist.

    Was ich sagen will: ja, ARCC ist aus meiner Sicht ein gutes Investment, Dividendenrendite und Risiko sind für mich okay. Jetzt kaufen, weil man, Market-Timing betreiben möchte und einen kräftigen Kursgewinn erwartet: schwierig.
    Was immer geht: Papiere wie ARCC lassen sich bei den gängigen deutschen online-Banken über Sparpläne erwerben. Das ermöglicht den Einstieg über einen längeren Zeitraum mit der Mittelung des Einstiegskurses.
    Am Ende muss jeder für sich, seine Situation und sein Anlageziel entscheiden, was richtig ist. Da affe70 Aktien von ARCC bereits im Affen-Privatdepot liegen hat, kommt ein Einstieg hier nicht in Frage.

    Und nein, das hier ist keine Anlageempfehlung sondern nur meine Meinung als ausgewiesener Nicht-Fachmann. An der Stelle noch ein Ratschlag: informiere Dich vor dem Kauf von ARCC auch auf den investor relation websites vergleichbarer Unternehmen wie Main Street Capital oder New Mountain. Um die Situation von Coca Cola besser bewerten zu können, lese ich ja auch die Webseite von Pepsi.

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